Dienstag, 27. Oktober 2009

Die neue Wollust - stricken lernen



Die Strick-Renaissance begann irgendwo jenseits des großen Teichs in den USA. „Urban Knitting“ nennt die Autorin Lily M. Chin die neue „Wolllust“ in ihrem Buch „The Urban Knitter“. Mit diesem war sie die Vorreiterin einer Bewegung, für die Stricken vor allem Entspannung vom stressigen Großstadtleben verspricht. Nun ist die Welle auch nach Deutschland herübergeschwappt. Internationale Laufstegmode hat den Trend weiter angekurbelt. Zopfmuster und grober Strick, Fäustlinge und große Strickjacken wurden auf dem Runway mit kurzen Röcken und Peep-Toes kombiniert. „Die Teile müssen extravagant, voluminös und auffällig sein“, beschreibt der Geschäftsführer eines Hamburger Mode-Labels die aktuelle Herbst- und Winterkollektion.

Extravagant mag ein Kriterium sein, doch vielen Hobbystrickern geht es vor allem um eines: Individualität. Mit Nadeln und Wolle kann jeder seine Maschen so aufnehmen, wie er möchte, kann sich die Pullover so stricken, wie sie gefallen und vor allem passen. Kurze Beine, breitere Schultern – all das kann die passionierte Handarbeiterin berücksichtigen und sich ein perfekt sitzendes Unikat stricken. Und das nicht, wie in den 80ern oft gesehen und verpönt – im Seminar an der Uni, sondern nach der Arbeit in stylishen Großstadtcafés, Strickclubs oder Handarbeitskursen in Loft-Büros. Wer doch lieber zu Hause auf der heimischen Couch die Nadeln fliegen lässt, venetzt sich in Sockenrausch-Foren, lädt im Internet Schnittmuster herunter und tauscht sich mit anderen Usern aus. „ Das Web hat den Strickboom unwahrscheinlich gefördert“, ist sich eine 25-jährige Strickerin sicher. „In vielen hundert Webblogs berichten hingebungsvolle Handarbeiterinnen von ihren Ergebnissen, neuen Bestelloptionen bester englischer Wolle, von Nadeln aus Galalith. Und sie suchen nach Anleitungen. Für einen Herzwärmflaschen-Überzug ebenso wie für fingerlose Handschuhe mit Käppchen.“

Der Wollrausch hat sich in der Branche bemerkbar gemacht. Seit den 90ern hatte der Strick-Markt brach gelegen, jetzt ließ die Maschen-Mode den Bereich wieder auferstehen. 250 Millionen Euro Umsatz machten die Produzenten mit Handstrickgarnen laut der Initiative Handarbeit im Jahr 2007 – das sind 30 Millionen mehr als 2004. Große Discounter bieten vermehrt Komplett-Pakete aus Sockenwolle, Nadelspiel und Anleitung an, neue Garne und Produktideen sorgen für weiteren Aufschwung . Auch im Bereich des Nähen. 3D-Maschinen und Design-Awards möbeln das einst verstaubte Image weiter auf. Wer weiß: Vielleicht kann sich auch die Häkellei bald von allen Vorurteilen befreien. Das Stricken hat es ja auch geschafft. Und das scheint keine billige Masche zu sein.
ps.Artikel aus der Freundin

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